Sonntag, 7. Juni 2009

Hypatia




Agora ein Film von Amenabar ( Cannes 2009) ; Alexandria, im Jahr 391 nach Christus. An der neuplatonischen Schule lehrt die ebenso schöne wie kluge Philosophentocher Hypatia (Rachel Weisz) Mathematik und Astrologie. Bei ihren Schülern ist die selbstbewusste Wissenschaftlerin sehr beliebt, ihremännlichen Kollegen aber beobachten sie mit Argwohn. Nicht nur weil sie eine Frau ist, sondern auch weil sie äußerst moderne Thesen vertritt. Mit wachsender Leidenschaft widmet sich Hypatia den elementaren Fragen des Sonnensystems - und das lange vor Kopernikus und Gallieo! Mit ihren Erkenntnissen erntet sie jedoch nicht nur Respekt und Anerkennung, sondern zieht den Groll der erstarkenden Christen auf sich. Als es in der altägyptischen Weltstadt zwischen Heiden und Christentum zum Glaubenskrieg kommt, gerät Hypatia zwischen die Fronten. Statt sich in die schützenden Arme der Liebe zu retten, stürzt sie sich in ihren ganz persönlichen Glaubenskrieg und kämpft für das einzig gültige Prinzip ihrer Lehre: das Ideal der Wahrheit!

Hypatya (391 - 415) , Hypatias Vater Theon war Mathematiker und Astronom am Museion in Alexandria. Hypatia studierte bei ihrem Vater sowie in Athen und Italien, Euclides, Diofanto und Papus arbeiteten mit ihr.. Nach ihrer Rückkehr nach Alexandria erhielt sie den Auftrag, die Lehren von Platon, Aristoteles und deren Anhängern darzulegen. Sie lehrte auch Mathematik, Astronomie und Mechanik. Ihre Vorlesungen besuchten Studenten aus aller Welt. Obwohl es wegen der Glaubensdifferenzen eigene Schulen für Christen, Heiden und Juden gab, bot sie ihre Vorlesungen Vertretern aller Religionen an.
Euclides
Die meisten ihrer wissenschaftlichen Werke sind verschollen. Bekannt ist jedoch, dass Hypatia einen Kommentar in 13 Bänden zur "Arithmetika" des Diophantes von Alexandrien und einen Kommentar zu den Kegelschnitten des Apollonios von Perge verfasste. Wahrscheinlich arbeitete sie auch an einem Kommentar zu den großen mathematischen und astronomischen Abhandlungen des "Almagest" von Klaudios Ptolemaios mit.
Hypatia war nicht nur eine angesehene Philosophin und Theoretikerin, ihr wird auch die Entwicklung von technischen Geräten zugeschrieben. So soll sie ein Astrolabium zur Bestimmung von Stern- und Sonnenpositionen und ein Aräometer, mit dem auf einfache Weise das spezifische Gewicht von Flüssigkeiten bestimmt werden konnte, entworfen haben.
Ihr tragischer Tod wurde vielfach beschrieben. Über das Mordmotiv wurde häufig spekuliert, schon zu ihrer Zeit und noch mehr im Laufe der Geschichte.
Der Überlieferung nach, kam sie eines Tages nach Hause, wurde von einer aufgebrachten Menge in die Basilika Caesarea geschleppt, entkleidet, getötet und verbrannt. Die von Sokrates Scholastikos gemachten zeitlichen Angaben über ihren Tod lassen auf den März 415 schließen.
Alexandria war zu dieser Zeit Schauplatz gewalttätiger Auseinandersetzungen. Christliche Eiferer kämpften gegen nach ihrer Definition „heidnische Irrlehren", zu denen sie auch die Wissenschaften und die griechisch geprägten Philosophie zählten. Religiöser Fanatismus, gepaart mit politischen Intrigen, führte wahrscheinlich dazu, dass Hypatia im Jahre 415 u.Z. von Anhängern des Patriarchen Kyrillos brutal ermordet wurde.
Mit ihrer Ermordung erlosch die alexandrinische Mathematikerschule und endete die Verbreitung von Platons Lehre in Alexandria und im ganzen Römischen Reich.

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